Selbstverständlich nahmen wir die große geographische Hürde auf uns.

Es ist eine schöne couleurstudentische Tradition, bei Begräbnissen verstorbener Bundesbrüder zu chargieren, um sich von ihnen verabschieden zu können. Wenn ein verstorbener Bundesbruder allerdings in den USA gelebt hat und auch dort beigesetzt wird, gestaltet sich die Teilnahme an den Trauerfeierlichkeiten naturgemäß etwas umständlich. Im Falle unseres Bundesbruders Dodo, der noch vor zwei Jahren beim 95. Stiftungsfest das Band „pro meritis“ verliehen bekommen und trotz der großen geographischen Distanz zur Bude das Prinzip Amicitia vorbildlich gelebt hatte, war es dennoch selbstverständlich, zur Trauerfeier zu reisen.

Daher nahmen wir die Einladung der Familie, an der Gedenkmesse in Dodos Wohnort Big Sky, Montana teilzunehmen, an. Über Frankfurt und Denver flogen Bbr. Duplo und Pfiff am 18. Mai nach Bozeman, von wo aus wir per Auto weiter nach Big Sky fuhren. Die Familie hatte für uns Alpenländer eine Unterkunft bei einem befreundeten Paar vorgesehen, wo wir auch ausgesprochen gastfreundlich aufgenommen wurden. Die Gedenkmesse, bei der wir chargierten, fand am Pfingstmontag statt. Sie wurde von Father Leo gehalten, der seine ebenfalls österreichischen Wurzeln sowie seine Vorliebe für klassische Musik als Gemeinsamkeiten mit dem Verstorbenen nannte. Außerdem erwähnte der Priester Dodos Engagement in der Kirche, die von mehreren christlichen Konfessionen genutzt wird. Beispielsweise spielte Dodo mit Begeisterung die Kirchenorgel. Gegen Ende der Messe meldete sich Dodos Witwe zu Wort und betonte, wie gut sie und ihr Mann in der Gemeinde vernetzt sind und dass Dodo viele Freunde in Big Sky hatte.

Ich selbst kann das anhand der großen Zahl an Messbesuchern nur bestätigen!

Als auch wir Alpenländer um ein paar Worte gebeten wurden, sprach Bbr. Duplo kurz über unsere Verbindung und strich das oben erwähnte Pro-Meritis-Band hervor. Nach dem Gottesdienst kamen viele Messbesucher auf uns zu und bedanken sich dafür, dass wir durch das Chargieren zu einer stimmungsvollen Messe beigetragen hatten. Einige Leute machten sogar Fotos mit uns. Kurz vor der Messe hatten wir auch die Möglichkeit, mit Dodos Sohn, der in San Francisco lebt, zu sprechen. Auch er bedankte sich für unsere Teilnahme und freute sich, einmal wieder mit anderen deutschen Muttersprachlern als seinen Eltern sprechen zu können. Abschließen möchte ich diesen Bericht damit, dass es eine Ehre und etwas ganz Besonderes war, bei der Gedenkmesse für unseren verdienten Bbr. Dodo, in dessen Lebenslauf sich gut erkennbar unsere vier Prinzipien widerspiegeln, dabei gewesen zu sein.

Ruhe in Frieden, Dodo!

Pfiff, X