Das Ganslessen im November ist mittlerweile zur Tradition geworden.

Jedes Jahr treffen sich einige Bundesbrüder, manche auch in Begleitung, im Restaurant Martinschlössl, um gemeinsam in entspannter Atmosphäre mit erfrischendem Bier eine vorzügliche Gans zu verschmausen. Dazu wird auch immer, manchmal reichlich, manchmal leider nur sehr sparsam wie heuer, köstliches Blaukraut und saftige Serviettenknödel serviert. Als Vorspeise kann man zuvor, wenn es einen beliebt, eine schmackhafte Ganslsuppe mit Beilage genießen.

Heuer war es sehr ratsam auch die Vorspeise zu nehmen, bei einem größeren Hunger auch einen zweiter Suppenteller oder gleich eine große Schüssel. Suppe gab es äußerst reichlich und stand zur freien Entnahme auf einem separierten Tisch.

Zu Beginn zögerten einige noch, sich die Suppe einzuverleiben und so begab ich mich, auf Wunsch des Seniors, ganz nach meinem Ruf als Genießer und Vielesser, als erster zum Suppenbuffet, um den Ansturm einzuläuten.

Die Vorspeiße war schon längst Geschichte und die einen oder anderen Biere vergingen ebenso. Geduldig warteten wir auf den Hauptgang, der schon lange auf sich warten ließ.

Als sich etwas Unmut breit machte, und sich manche schon fragten, ob die Gans heute noch serviert wird, oder ob mit „Essen gibt’s um halb acht“ vielleicht doch halb acht morgens am folgenden Tag gemeint war, wurden wir vom tapferen Kellner, der so einige Mengen an Stoff herankarrte, mit den Worten „Das Essen kommt in zehn Minuten“ vertröstet.

Als dann schließlich doch mehrere zehn Minuten vergingen, wurde das Hauptgericht um 21:45 Uhr, unter tobenden Applaus, gebracht.

Der Ärger war schnell verflogen, da die Gans wieder einmal, wie sollte es anders sein, ein himmlischer Gaumenschmaus war und jeden in seinen Erwartungen befriedigte und die Menge alle sättigte.

Als Entschuldigung für die Verspätung wurden wir nach dem Essen vom Restaurant auf eine Runde Schnaps eingeladen. Der Grund dafür war simpel: Eine Parallelveranstaltung, an der weit mehr Personen teilnahmen, als in unserem gemütlichen Stüberl jemals Platz gehabt hätten, überforderte das Personal gänzlich.

Der Abend ging schlussendlich zur Neige, und so manch einer besuchte noch vor dem Nachhause gehen den ersten Stock des Martinschlössl’s, die Bude e.v. Rhaeto-Danubia, die an diesem Abend ihre Krambambulikneipe begingen.

Am Ende noch eine Strophe, die mir den ganzen Abend nicht aus dem Kopf ging, aus „Asterix und Kleopatra – Das Lied vom Schlemmen“

 

„Dünne Schlemmer und dicke,

denken nicht an Herrn Knigge!

Trink‘ zum Gänseklein

Niemals Gänsewein!

Sowas muss ja nun nicht sein!“

 

Tritius