„Die Aufregung über die heutigen Zustände erscheint mir lächerlich.“
AC Flüchtlingskrise 1956 mit Bbr. Peter Orlik v/o Arnulf
Am Montag, dem 17. Dezember 2018, fand der erste AC der Veranstaltungsreihe „Alpitalks“ statt, welche von Bbr. Hektor ins Leben gerufen wurde und dazu dienen soll, ältere Alte Herren verstärkt auf die Bude zu locken und dadurch deren Kontakt zur Aktivitas zu verstärken und ihre Teilnahme am Verbindungsgeschehen zu intensivieren. Die ältersemestrigen Bundesbrüder sollen dabei von historisch und gesellschaftlich relevanten Ereignissen aus der Vergangenheit erzählen, bei welchen sie selbst Zeitzeugen waren.
Im Zuge dessen kam der AC Flüchtlingskrise 1956 mit Bbr. Arnulf zustande. Die Veranstaltung war im Unterschied zu den meisten vorherigen ACs des Semesters nicht in Form eines Kamingesprächs organisiert, bei dem es mehr oder weniger eine Bühne und einen Zuschauerbereich gibt, sondern Bbr. Arnulf setzte sich gemeinsam mit uns an einen Tisch im Kneipsaal.
Er stieg recht unvermittelt in das Thema ein und begann uns seine Eindrücke von der Ungarn-Flüchtlingskrise damals zu schildern. Wie auch heute haben Hilfsorganisationen – wie die Caritas oder das Rote Kreuz – dabei geholfen, den aus Ungarn geflüchteten Menschen ein Dach über dem Kopf zu verschaffen. Die Quartiere zur Unterbringung der Flüchtlinge waren für heutige Standards damals in katastrophalem Zustand. Bbr. Arnulf meinte in diesem Zusammenhang, dass er die Aufregung vieler NGOs über die schlechten Unterbringungsbedingungen der Flüchtlinge etwa aus dem Irak und Syrien nicht verstehe.
Damals wurden sie in leerstehenden Schlössern mit meterhohem Dreck untergebracht und nur Strom und Wasser waren vorhanden. Von räumlichen Einrichtungsgegenständen konnte damals also keine Rede sein. Als Betten mussten einfache Strohsäcke herhalten.
Nichtdestotrotz waren die Hilfsbereitschaft auf der einen und auch die Dankbarkeit auf der anderen Seite enorm. Alle, die irgendwie konnten, halfen, und halfen gerne. Sowohl die angesessenen Österreicher, als auch die zugewanderten Ungarn waren enorm froh, wenn Soldaten die österreichisch-ungarische Grenze bewachten, da sich die Bevölkerung in Sicherheit fühlte, wenngleich die Wachsoldaten gegenüber einer eventuell einmarschierenden Armee wahrscheinlich machtlos gewesen wären.
Bbr. Arnulf merkte in Bezug auf die gegenwärtige Flüchtlingssituation an, dass EU und UNO keinen Plan in Sachen Syrien-Flüchtlingskrise hätten. Der Transport von Flüchtlingen auf dem Luftweg – wie er meinte – wäre doch der wesentlich schnellere und effizientere Weg.
Abschließend kann man von einem sehr gelungenen und interessanten AC sprechen, in welchem Bbr. Arnulf uns auf äußerst authentische und kurzweilige Art und Weise das Thema Flüchtlingskrise 1956 näherbrachte. Der erste Durchgang der Veranstaltungsreihe „Alpitalks“ hat sich also sehr bewährt und verdient definitiv eine Fortsetzung. Heil Alpenland!
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